„Es wird nie wieder so wie es mal war“, ist ein Satz, den ich oft von meinen Patienten höre. Ja, das stimmt.
Unten ist das Foto einer zerbrochenen Keramik: einer Kintsugi-Schale. Statt den Makel zu verbergen, werden nach einer traditionellen japanischen Methode die Bruchstellen mit vergoldetem Kleber betont. Daraus entsteht etwas ganz Neues. Das ist ein aufwendiger Prozess, der ein sorgfältiges Einsammeln und Sortieren der Bruchstücke ebenso erfordert wie ein Würdigen der „Bruchlinien“ und das Entwickeln neuer gewandelter Formen. Auch so kann Therapie verstanden werden: einen gemeinsamen Raum zu schaffen, in dem – so zerbrechlich wir auch sind – das Unvollkommene seine eigene Schönheit entfaltet.
